Transformation – Die Chance eine Geschichte zu erzählen – Prequel

Seit ca. vier Jahren bin ich in verschiedenen Arbeitskreisen zur nachhaltigen Kommunalgestaltung in Bayern und Baden-Württemberg und sogar in Niedersachsen unterwegs. Durch die Ukrainekrise, den Arbeitskräftemangel, Corona und die Energiekrise sind nachhaltige transformative Gemeinden gerade besonders gefragt. Hierbei habe ich derzeit fast jede Woche eine Besuchergruppe aus Bayern und auch  darüber hinaus in Furth die sich mit den Veränderungen bei uns auseinandersetzen wollen. Besonders wird von den Besucherinnen und Besuchern der vernetzte Ansatz unserer Gemeinde gelobt. Ich werde dabei immer wieder gefragt warum das bei uns so gut funktioniert (hat). Die Antwort auf die Frage ist ca. 90 min lang. Aus diesem Grund habe ich mir die Frage gestellt, auf welchen vereinfachenden Nenner die Antwort heruntergebrochen werden kann. Und tatsächlich wurde ich fündig.

Mit Mut und Offenheit für Veränderungen eine vorhandene Geschichte neu erzählen.

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Status quo

Mir werden Grenzen gesetzt! Nicht durch die Möglichkeiten die sich bieten, sondern durch meine Gesundheit. Ich sage mir immer wieder: Gott hat noch etwas mit dir vor. Du hast einen Auftrag und den gilt es zu erfüllen. Und doch stehe ich an einem Scheidepunkt, dessen Ungewissheit die größte Herausforderung ist.

„Es beruhen neun zehntel unseres Glücks allein auf der Gesundheit“, sagt Arthur Schopenhauer und hat Recht.

Die tollsten Ideen geraten in den Hintergrund, wenn du nicht die körperlichen, psychischen und seelischen Voraussetzungen mitbringst.
2021 tat mein Unterschenkel weh und hatte ich das Gefühl überhaupt keine Kraft mehr zu haben, als ich im Juni versuchte mit meiner Tochter den Fürstensteig in Liechtenstein zu gehen. Die Untersuchungen danach ergaben, dass ich eine tiefe Beinvenenthrombose habe. Sie wurde behandelt und im Herbst war bis auf ein paar Reste nichts mehr zu sehen. Einen Tag vor meinem Geburtstag im Jahr 2024 stehe ich vor dem Spiegel und wundere mich, warum die äußere linke Halsvene so präsent ist und nicht abschwillt. Am nächsten Morgen, meinem Geburtstag,  ging es erst zum Hausarzt, dann zum Internisten und dann  ins Krankenhaus ins CT. Ergebnis: Die Vena jugularis interna links war von hinter dem Ohr bis in die obere Hohlvene mit einem Thrombus verschlossen. Zudem wurde im CT eine alte Sinusvenenthrombose und eine alte Lungenembolie im linken Lungenflügel gefunden.

Seit Februar sind wir auf der Suche einen Grund dafür zu finden. Neben einer genetischen Blutuntersuchung laufen jetzt nach und nach alle Krebsuntersuchungen und die Klärung der  Frage ob vielleicht Rheuma vorhanden ist. Und das bei einem grds. guten Allgemeinzustand – wenn man von der dauernden Einnahme von DOAK absieht. Dies Herausforderung für mich ist die Ungewissheit. Ich werde mich weitere drei bis vier Monate auf die Folter spannen lassen, bis klar ist, was ich konkret habe. Bis dahin merke ich deutlich, dass mir die Motivation für neue Dinge fehlt und das mich die täglichen großen und kleinen Herausforderungen sehr viel Kraft kosten. Ich sehe diese Abklärung als Zäsur. Als Frage, wie ich in Zukunft mit dem neuen Normal umgehen möchte. Und als Frage, was ich noch leisten kann und will. Es startet eine Phase der genauen Überlegung. Das Ergebnis ist offen.

„Wo du dich wieder rumtreibst“

Um zu verdeutlichen, worum es wirklich geht, habe ich davon gesprochen, dass unsere Sicherheit auch am Hindukusch verteidigt wird. (Zitat Peter Struck vor dem Deutschen Bundestag am 20. Dezember 2002 in Berlin)

Kommunalpolitik ist zu aller erst davon geprägt, dass  der Bürgermeister in seinem Ort präsent ist und vor Ort die Herausforderungen der Tagespolitik löst. Aus diesem Grund sehe ich den Beruf des Ersten Bürgermeisters nicht als den Beruf eines Politikers. Anders als im Land- oder Bundestag ist der Bürgermeister in erster Linie Chef der Verwaltung und erster Ansprechpartner für Bedürfnisse, Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger.

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Volkstrauertag 2023

Kriegerdenkmal an der Kirche St. Sebastian in Furth

Rede anlässlich des zentralen Volkstrauertagsgedenken in Furth

Heute, am Volkstrauertag, erinnern wir uns in ganz Deutschland an die Opfer von Terror und Gewaltherrschaft. Millionen Menschen mussten sterben und geben auch heute noch ihr Leben, weil nicht Frieden sondern Krieg herrscht.

Nach wie vor sind wir es gewohnt von Freunden umgeben zu sein. Wir kennen in unserer Gemeinde keinen Krieg am eigenen Leib und auch unsere Eltern waren Kinder, als der letzte Krieg auf deutschem Boden zu Ende ging.
Und doch sind zu dieser Stunde unsere Kinder, unsere Brüder und Schwestern, unsere Nachbarn und Freunde in Europa, Asien und Afrika im Einsatz um unsere Freiheit außerhalb von Deutschland zu verteidigen. 3.100 Soldatinnen und Soldaten unserer Deutschen Bundeswehr –  Männer und Frauen  – leisten zu dieser Stunde ihren Dienst außerhalb der Heimat. Seit dem Überfall der Ukraine am 24. Februar 2022 sind die meisten Soldaten an der Ostfront der Nato der sogenannten Enhanced Forward Presence im Baltikum eingesetzt. Derzeit führt Deutschland die efp-Gruppe in Litauen mit 1.700 Soldatinnen und Soldaten.

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Ein Knüppel zu Weihnachten

Diese Geschichte ist Roland Schmidt aus der Katharinenstraße 77 in Eisenach gewidmet (geb. 15. Januar 1945 – gest. 07. Mai 2023). Auf dem Bild von links: Peter Horsche, Andreas Horsche, Horst Balkau, Roland Schmidt

Der Heilige Abend verlief in unserer Familie schon seit vielen Jahren gleich. Am Morgen ging es zur Probe in die Georgenkirche und nach dem Mittagessen erst zur Uroma und dann zum ehemaligen Posaunenlehrer Hein Janotte. Nach der Aufführung der Christvesper wartete die Bescherung. Seit 1994 gab es zusätzlich noch in der Nacht einen Einsatz des Posaunenchors in der Christmette an der Annenkirche. Das war immer ein schöner Abschluss des Heiligen Abends. Gingen doch nur die Hardliner unter den Evangelischen nochmal los.
Auch die Posaunenchorbesetzung war immer recht überschaubar. Schließlich ist der Heilige Abend voll mit den verschiedensten Einsätzen. Für meinen Vater und mich war es ein kurzer Weg. Den Steinweg herunter quer über den Schlossbergplatz entlang von Kreuzkirche und altem Friedhof über das Roesische Hölzchen zur Annenkirche. „Ein Knüppel zu Weihnachten“ weiterlesen

Auf dem Gipfel – Eine (Ton)Dichtung

Mit so einer Überschrift ist alles verbindbar – und nichts.
Wer mich kennt, weiß, dass ich zu Fuß die Chance ergreifen würde, wenn das die Voraussetzung wäre um einmal die Alpensinfonie von Richard Strauss an der Posaune, am liebsten der 3. mitspielen zu dürfen. Und eben jenes ca. 8 Minuten lange Non-Stop-Höhepunktstück der Alpensinfonie ist der Moment an dem ich mich gerade befinde. „Auf dem Gipfel – Eine (Ton)Dichtung“ weiterlesen

Erste Predigt – Ein neuer Anfang zum 3. Advent

Tröstet! Tröstet mein Volk!

Es gibt Veränderungen im Leben, die einen anderen Menschen aus uns machen. Oft meinen wir, dass materieller Wohlstand oder Erfolge in der Karriere erstrebenswerte Ziele sind. Doch diese „Boomer“-Ideen werden von der Zeit und der aktuellen Generation in Frage gestellt und zurecht kritisiert. Denn tatsächlich ändern diese Dinge nur den Blick der anderen auf uns. Nicht aber unseren Blick auf uns selbst. Diese Blickveränderung habe ich in den letzten vier Jahren stark gespürt.
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Volkstrauertag 2022

Vor 80 Jahren am 1. Januar 1943 schreibt Gerhard Küpper einen Brief an seine Tochter Irmgard.

Meine liebe kleine Irmi, wenn Dein Vati Dir einen extra Brief schreibt, dann muß es schon eine wichtige Bedeutung haben und die hat es. Heute bist Du noch klein, vermagst den Brief noch gar nicht zu lesen. Deine Mutter soll ihn Dir später mal vorlesen, ihn Dir geben, wenn Du groß und reif bist.“

So beginnt er, der Brief des Papas an seine damals dreijährige Tochter. Es war ein Geburtstagsbrief und zugleich das letzte Lebenszeichen, das die heute 82-jährige Irmgard Herzog von ihrem Vater hat. Zeit ihres Lebens trug sie den Brief in ihrem Herzen und in ihren Gedanken. Die letzte Erinnerung an den Vater, den sie nie wirklich kennengelernt hat.
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Krieg & Frieden

Einundzwanzig Monate befinden wir uns nun mehr oder weniger in der Pandemie. Mit all ihren Auswirkungen auf Leben, Gesundheit, Vertrauen, Miteinander, Verständnis und Toleranz. Hier entsteht der Versuch eine Antwort auf die  damit verbundene eigene Frage zu bekommen. Die Frage die mich am meisten inzwischen als dreifach Geimpfter und damit für einige Menschen als „Einer-von-denen“  beschäftigt: Wie soll ich selbst mit den Menschen umgehen die anders denken und handeln?

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