Kirchentag 2019 in Dortmund
Die Slogans der Kirchentage sind meist verkürzte Zitate der Bibel. Auch in Dortmund verweist der Halbsatz „Was für ein Vertrauen“ auf eine Textstelle im Buch der Könige.
Bei dem Kirchentag verbinden sich für mich vielfältige Erwartungen. Während 2017 diese Erwartungen etwas enttäuscht wurden, wurden sie 2019 bereits am zweiten Tag erfüllt. Etwas Input, Zeit zum nachdenken, gemeinsam musizieren und dass Duo Camillo. Das bedeutet für mich Kirchentag. Mit einer sehr guten Podiumsdiskussion über die Frage wie Fake News entstehen und wie man sie erkennt und mit ihnen umgehen kann startet der erste Tag. Am Samstag setzte dann das für mich sehr wichtige Thema „Konservativismus in Abgrenzung zu rechtsradikalem Denken“ einen Kontrapunkt. Mit Dr. Markus Söder und Winfried Kretschmann waren zwei Vertreter der sehr wahrscheinlichen bundespolitischen Zukunft auf der Bühne. Leider wurde das Gespräch lange Zeit von politischem Angriff und politischer Verteidigung dominiert. Doch am Ende fand man 15 Minuten in denen der Gleichklang und die Basis einer schwarz-grünen Bundesregierung zu leuchten begann. Besonders beeindruckt hat mich dabei die Aussage von Winfried Kretschmann, dass die Erreichung klimapolitische Ziele immer auch davon abhängt welche Ressourcen dafür zur Verfügung stehen. Er konkretisierte das Ganze mit den Worten: „… wenn der Deutsche nicht weniger fliegen will, muss eben das Kerosin ökologisch werden.“
Im Ergebnis habe ich vom Dortmunder Kirchentag eine zentrale Botschaft mitgenommen. Es ist an uns, uns zu den Dingen zu äußern die wir falsch oder schlecht bewerten. Dabei können wir das Vertrauen haben, dass sehr viele Menschen mit uns das gleiche denken aber vielleicht (noch) nicht den Mut gefunden haben sich dazu zu äußern. Es ist wichtig dass wir zu dem stehen was wir glauben, auch wenn das der Nächste vielleicht anders sieht.